Geschützstellungen


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Geschichte

 

Die Artillerie-Stellungen geben Einblick in die Landesverteidigung während des Zweiten Weltkrieges, als man mit einem Angriff Deutschlands auf die Schweiz rechnen musste.

Besonders gefährdet war das ebene Gebiet entlang der Aare in Richtung Brugg. Um das Aaretal besser zu verteidigen, wurden in Hausen 1939/40 Abwehreinrichtungen gebaut, die zum Teil heute noch ersichtlich sind. Insbesondere die Unterstände der schweren 15-cm Artillerie-Haubitzen in der Nähe des Chilholzweges sind noch gut zu erkennen (658920/256460) und auch die beiden Mannschafts-Unterstände beim Eingang der Münzentalstrasse in den Wald (658940/256540). Die unterirdischen Verbindungsgräben sind jedoch verschwunden.

 

Ergänzung 2021: Der Transport der schweren Munition – ein Geschoss wog 42 kg – erfolgte mit der noch intakten Stollenbahn der im Jahre 1938 stillgelegten Portlandzementfabrik Hausen. Der Stolleneingang befand sich am Südrand des Dorfes; auf der Höhe des Stellungsraumes war ein Ausstieg vorhanden.

Der eigenartige Verlauf der Stollenbahn der Portlandzementwerke Hausen. Für den Munitionstransport gab es beim Waldeingang eine Entladestelle.


Eine weitere Artilleriestellung befand sich an der oberen Mühlacherstrasse. Der eine Platz, direkt oberhalb der Süssmattstrasse, wurde überbaut, der andere lag im Dreieck Weidstrasse / Mühlacherstrasse. Die Aushubstelle wurde bis in die 70er Jahre als Kehrichtentsorgungsstelle verwendet, jedoch später mit Erde eingedeckt.

 

Die unterirdische Telefon- und Kommandozentrale lag nur wenig südlich der Artilleriestellungen am Fusse des Eitenbergs (658800/256200). Sie war zudem Nahtstelle zweier Abschnittsgrenzen.

Foto: Die Telefonzentrale war Nahtstelle zweier Verteidigungs-Abschnitte. (ms)

Ergänzung 2019
Eine Batterie-Stellung für vier schwere Feldhaubitzen wurde an der bewaldeten Westflanke des Eitenbergs errichtet, eine weitere im oberen Bereich der Mühlacherstrasse. Die Stellung im Wald, oberhalb des Münzentals, ist heute noch gut erhalten, mit zwei dazugehörigen Unterständen auf der linken Seite des Weges. Alle Anlagen waren mit gedeckten Gräben untereinander verbunden. Die vier Stellungen der Batterie 175 im Mühlacher waren, abgesehen vom Unterstand, nicht betoniert, sondern abgetieft und mit  Rundholz ausgebaut.
Auf der anderen Seite des Eitenbergs, dem Birrfeld zugewandt, entstand im Bergesinnern eine Telefonzentrale, die armeekorpsübergreifende Aufgaben für 10 Batterien hatte. Diese unterirdische Kommandozentrale liegt südlich der Artilleriestellungen am Fusse des Eitenbergs (658’800/256’200). Sie war zudem Nahtstelle zweier Abschnittsgrenzen.
Die schwere Feldhaubitz-Batterie 176 stand vom September 1939 bis zum November 1940 ununterbrochen im Einsatz. Die Leistungen der Kanoniere waren gewaltig. Ein Geschoss vom Kaliber 15 cm wog 42 Kilogramm. Auf Grund des Reduit-Gedankens des Generals wurden im Verlaufe des Jahres 1940 auch die Haubitzen von Hausen abgezogen und in den Alpenraum verlegt.


Die Befestigung der Nordgrenze wurde 1939/40 sehr intensiv vorangetrieben. Hunderte ober- und unterirdische militärische Anlagen wurden zwischen dem Rhein und der Aare-Limmat-Linie gebaut.

 

Das war angesichts der Bedrohung auch richtig, hatte doch Deutschland 1940 die Niederlande, Belgien und Luxemburg überfallen und auch Frankreich zur Kapitulation gezwungen. 20 Prozent der in der Schweiz verfügbaren Artillerie wurden zur Verteidigung des Aaretals eingesetzt. 84 Rohre waren auf das Wasserschloss und die Zone nördlich davon gerichtet. 124 Geschütze zielten auf die erweiterte Region.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In den Jahren 1939 bis 1940 wurde für die Wehrmänner der SCH F HB BTTR 176 das Dorf Hausen zur «militärischen Heimat». Viele Diensttage haben sie hier absolviert und kannten jedes Haus.

Noch viele Jahre darnach haben die Männer ihr Kameradschafts-Treffen in Hausen durchgeführt. Von dieser Verbundenheit zum Dorf zeugt das Wandmosaik beim Eingang der Mehrzweckhalle.


Idee und Realisation: FDP.Die Liberalen Hausen